Qualitätsmanagement und Nachhaltigkeit

Der Bereich des zentralen Qualitätsmanagements ist ebenso wie das Nachhaltigkeitsmanagement spartenübergreifend aufgebaut. Landgard bietet Kund*innen und Mitgliedsbetrieben ein ausgereiftes Qualitäts- und Nachhaltigkeitsmanagementsystem, das erfolgreich weiterentwickelt und gelebt wird und ein integraler Bestandteil der Firmenphilosophie ist. Dabei besitzen die Sicherung höchster Produktqualitäten und Standards sowie die nachhaltige Weiterentwicklung der Produktsortimente oberste Priorität. Beginnend mit Qualitätssicherungsmaßnahmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette umfasst dies ein Rückstandsmonitoringsystem für alle Produkte, die Umsetzung von Produkt- und Prozessstandards sowie individuelle Dienstleistungspakete und Produktkonzepte für die Kundschaft. Zu den 2024 erfolgreich umgesetzten Zertifizierungsstandards zählten im Bereich der Obst- und Gemüsevermarktung IFS, QS, FIAS, Fairtrade, Rainforest Alliance, Bio, Naturland, Bioland, Demeter, Regionalfenster, Herkunftskennzeichen Deutschland und verschiedene Qualitätszeichen. Im Bereich der Blumen- und Pflanzenvermarktung waren es ISO 9001:2015, GlobalG.A.P. CoC, FSC, Fairtrade, Bio und Regionalfenster. Für die gesamte Landgard eG wurden Rezertifizierungen des Nachhaltigkeits- und Energiemanagements weiter ausgebaut.

Mit der Erstellung einer unternehmensbezogenen Klimabilanz für die Landgard Obst & Gemüse GmbH & Co. KG hat Landgard bereits im Jahr 2021 einen wesentlichen Schritt im Bereich Klimaschutz unternommen und setzt diesen mit einer jährlichen Weiterentwicklung der Klimabilanzierungen konsequent fort. Dabei werden neben den eigenen Emissionen auf Unternehmensebene und in der direkten Lieferkette auch die Emissionen berücksichtigt, die im Produktionsprozess z.B. durch die Landnutzung entstehen. Auf Basis der Klimabilanz für das Jahr 2022 wurden konkrete Ziele und Maßnahmen ausgearbeitet, die zu einer nachhaltigen Reduktion der Treibhausgasemissionen und damit zu einem klimafreundlicheren Unternehmen führen. Die Ziele wurden von der Science-Based-Targets Initiative auf Basis aktueller wissenschaftlicher Studien unabhängig überprüft, bewertet und im Einklang mit dem weltweiten Ziel, die Erderwärmung auf maximal 1,5°C im Vergleich zur vorindustriellen Zeit zu begrenzen, festgelegt. Im Sinne einer ganzheitlichen unternehmensweiten Klimaschutzstrategie wird die Klimabilanzierung auch auf die Landgard Blumen & Pflanzen GmbH ausgeweitet. Auch hier wird eine mögliche Validierung der Klimaschutzziele durch die Science-Based-Targets Initiative geprüft.

Im Bereich Blumen & Pflanzen konnte das TrayC-System erfolgreich ausgeweitet werden. Dabei geht es um die Wiederverwendung von Einweg-Trays aus Polystyrol. Durch die Sortierung und erneute Verwendung von unbeschädigten Trays können nicht nur Ressourcen für die Anfertigung neuer Trays geschont werden. Durch die gezielte Entsorgung der TrayC-Paletten über einen Entsorgungsdienstleister können beschädigte Trays darüber hinaus fachgerecht recycelt und zu neuen Trays verarbeitet werden.

Dadurch konnten 2024 über 940 Tonnen wertvoller Rohstoffe in einem geschlossenen Wertstoffkreislauf gehalten werden. Fast 700.000 gebrauchte TrayC wurden für die erneute Nutzung verkauft. Darüber hinaus hat der Landgard-Gartenbaubedarf neun Millionen neue TrayC verkauft.

Ergänzend zum TrayC-System wurde das Mehrwegsystem Floritray auch im Jahr 2024 weiter umgesetzt. Die Nutzung eines Mehrwegsystems verhilft dabei zu weiteren Ressourcen-Einsparungen. Um nicht ganzjährig große Mengen an Mehrwegpaletten vorhalten zu müssen und so Kosten und Verluste während der Lagerung von Mehrwegpaletten so gering wie möglich zu halten, wäre das TrayC-System eine sinnvolle Ergänzung zu Floritray, um saisonale Spitzen im Frühjahr auszugleichen.

Darüber hinaus konnte im Jahr 2024 das Mehrwegsystem BringBackPot entwickelt und erstmals auf der IPM 2025 präsentiert werden. Hierbei handelt es sich um eine Kooperation mit einem großen Baumarktbetreiber, bei dem in der Saison 2025 in ausgewählten Filialen rund 250.000 Mehrweg-Blumentöpfe in Umlauf gebracht werden sollen. Die Töpfe bestehen zu 100 % aus recyceltem Polypropylen und sind so gestaltet, dass sie nicht mit herkömmlichen Töpfen stapelbar sind. Auf diese Weise sollen möglichst viele der Mehrwegtöpfe im Kreislauf erhalten bleiben und einen wesentlichen Beitrag zur Reduzierung von Abfallmengen leisten.

Ein weiteres spannendes nachhaltiges Projekt ist die geplante Ausweitung des Portfolios an klimaneutralen Produkten auf dem Weg zur Dekarbonisierung, der Reduzierung weltweiter Treibhausgasemissionen. Beispiele hierfür sind klimaschonend produzierte Bananen, Avocados sowie Tomaten und Erdbeeren oder Zierpflanzen.

Abgerundet wurden die vielfältigen Nachhaltigkeitsaktivitäten von Landgard durch zahlreiche kleinere, regional begrenzte Aktionen. So werden seit August 2021 beispielsweise alte Druckerpatronen und Stifte bei Landgard gesammelt und gegen Spendenerlöse fachgerecht entsorgt oder recycelt.

Erstmalig wird im Jahr 2025 für das Geschäftsjahr 2024 ein freiwilliger Nachhaltigkeitsbericht gemäß CSRD erstellt. Hierfür wurde im Jahr 2024 mit einer umfassenden doppelten Wesentlichkeitsanalyse begonnen, die relevante Themen in den Bereichen Ökologie, Ökonomie und Soziales für die Landgard eG identifiziert und eine gesetzeskonforme Berichterstattung ermöglicht.