Aufsichtsratsbericht
Bert Schmitz (Aufsichtsratsvorsitzender)
Bericht des Aufsichtsrats der Landgard eG
für das Geschäftsjahr 2024
Das Geschäftsjahr 2024 der Landgard-Gruppe wurde, wie schon in den Vorjahren, durch negative Rahmenbedingungen geprägt. Dazu zählen ungünstige Witterungsbedingungen genauso wie die Auswirkungen der Kriege in der Ukraine und im Nahen Osten. Neben der damit verbundenen Unsicherheit in vielen Bereichen sind eine im Jahr 2024 nach wie vor erhöhte Inflation, ein konstant hohes Niveau der Energie- und Rohstoffpreise sowie negative Auswirkungen auf die gesamte Supply Chain in Bezug auf Warenverfügbarkeit und Logistik zu nennen. Damit verbunden waren massive Auswirkungen auf den Transportbereich aufgrund der Erhöhung der gesetzlichen CO2-Bepreisung sowie nach wie vor hohe Preise für Diesel, Transportverpackungen und Kunststoffe. Auch die Rahmenbedingungen für die private Nachfrage nach Blumen und Pflanzen sowie Obst und Gemüse waren 2024 weiterhin durch die inflationsbedingt gestiegenen Lebenshaltungskosten der Haushalte geprägt. Dementsprechend kamen von den privaten Konsumausgaben im Jahr 2024 mit einem preisbereinigten Anstieg von 0,3 % nur schwache positive Signale. Die sich abschwächende Teuerung sowie die Tarif- und Lohnerhöhungen für viele Arbeitnehmer*innen haben die Konsumlaune nur geringfügig angekurbelt. Die daraus resultierende spürbare Kaufzurückhaltung wirkte sich auch im Jahr 2024 wieder auf die Geschäftsentwicklung bei Landgard aus.
Im Ergebnis ist der Konzernumsatz nach 1,9 Mrd. EUR im Vorjahr um 0,1 Mrd. EUR auf 1,8 Mrd. EUR gesunken. Trotz der widrigen Rahmenbedingungen gelang es durch weiterhin konsequente Prozessoptimierungen sowie ein aktives Kosten- und Energiemanagement, ein positives Ergebnis (EBT) in Höhe von 6,5 Mio. EUR (Vorjahr 6,7 Mio. EUR) zu erzielen. Der Aufsichtsrat der Landgard eG dankt allen daran Beteiligten herzlich für den damit verbundenen Einsatz.
Im Geschäftsfeld Obst & Gemüse lag der Fokus bei Landgard auf der Stabilisierung der Geschäftsentwicklung und der Optimierung von Prozessen, um die Marge zu steigern. Zur Ermöglichung von effizienteren Geschäftsprozessen und zur Optimierung von Kostenstrukturen wurden die Aktivitäten der beiden Obst & Gemüse-Standorte in Kehl und Karlsruhe am Logistikstandort Achern zusammengeführt. Darüber hinaus wurde das Überseegeschäft am Standort Rade reorganisiert, indem u.a. Dienstleistungsprozesse effizienter gestaltet und die ERP-Landschaft im Geschäftsfeld harmonisiert wurde.
Im Geschäftsfeld Blumen & Pflanzen und hier vor allem im Fachhandel wirkten sich die extremen Wetterlagen in den für Landgard wichtigen Saisonzeiträumen negativ auf dem Umsatz aus. Als Reaktion darauf wurden Maßnahmen zur Kostensenkung umgesetzt. Die Schließung der Filiale des Gartenbaubedarfes in Bornheim-Roisdorf Ende Juni 2024 war ebenso wie die Schließung der Vertriebseinheit in Korntal-Münchingen Ende 2024 Teil der Maßnahmen.
Die Erhöhung der Profitabilität und die damit verbundene zukunftssichere Geschäftsausrichtung von Landgard haben die Arbeit in 2024 maßgeblich geprägt. Der Vorstand der Landgard eG hat die Entwicklung des Zukunftskonzepts „Landgard 2030+“ initiiert, welches aus strategischen Überlegungen abgeleitet ist.
Vorstands-Personalien
Dirk Bader ist am 19.08.2024 und Carsten Bönig zum 30.11.2024 aus dem Vorstand der Landgard eG ausgeschieden. Moritz-Christian Krannich wurde zum 01.09.2024 zum Mitglied des Vorstandes bestellt. Des Weiteren ist die Wiederbestellung von Oliver Mans erfolgt.
Zusammensetzung des Aufsichtsrats
Im Rahmen der Vertreterversammlung am 25.06.2024 standen zwei Neuwahlen von Anteilseignervertretern in den Aufsichtsrat der Landgard eG auf der Tagesordnung. Willi Andree (bis zum 25.06.2024 stellv. Aufsichtsratsvorsitzender) und Dirk Schwichtenberg sind turnusgemäß aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Während Dirk Schwichtenberg von den Vertreter*innen wiedergewählt wurde, stand Willi Andree für eine Wiederwahl nicht mehr zur Verfügung. Für ihn wurde Dr. Gunther Lehleiter von der Vertreterversammlung als neues Mitglied in den Aufsichtsrat gewählt. Nina Keune hat das Unternehmen zum 31.07.2024 verlassen und ist damit aus dem Aufsichtsrat ausgeschieden. Dafür wurde Sara Zschiegner mit Wirkung zum 01.08.2024 gerichtlich in den Aufsichtsrat der Landgard eG bestellt.
Damit besteht der Aufsichtsrat der Landgard eG seitdem aus den Arbeitnehmervertreter*innen Sonja Brink, Hilko Dahlke, Martin Flintrop (Gewerkschaftsvertreter), Wolfgang Schubert (Vertreter der leitenden Angestellten), Peter Zander (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender und Gewerkschaftsvertreter) und Sara Zschiegner sowie den Anteilseignervertreter*innen Dr. Gunther Lehleiter, Manfred Rieke, Bert Schmitz (Aufsichtsratsvorsitzender), Dirk Schwichtenberg (stellv. Aufsichtsratsvorsitzender seit 25.06.2024), Andrea Velmans und Joachim Voigt.
Sitzungen des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat der Landgard eG hat im Geschäftsjahr 2024 in sechs planmäßigen Sitzungen getagt. Zwei davon fanden zusammen mit dem Aufsichtsrat der Landgard Blumen & Pflanzen GmbH statt. Darüber hinaus fanden außerordentliche Sitzungen des Aufsichtsrates statt. Die Arbeit des Aufsichtsrates wurde zudem durch die zu bildenden Ausschüsse unterstützt.
Vertreterversammlung und Jahresabschluss
Im Rahmen der Vertreterversammlung am 25.06.2024 wurden die Mitglieder des Vorstands für das Geschäftsjahr 2023 entlastet. Die Vertreter*innen der Erzeugergenossenschaft entlasteten auch den Aufsichtsrat und stellten den Jahresabschluss der Landgard eG sowie den Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2023 fest. Der Vorschlag zur Gewinnverwendung wurde von der Vertreterversammlung ebenfalls wie vorgestellt beschlossen.
Erklärung des Aufsichtsrates
Der Aufsichtsrat hat im Geschäftsjahr 2024, entsprechend der ihm nach Gesetz und Satzung obliegenden Aufgaben, den Vorstand überwacht und beratend begleitet. Sämtliche der Zustimmung des Aufsichtsrats unterliegenden Maßnahmen und Geschäftsvorfälle, die wirtschaftliche Lage der Gesellschaft sowie alle Ereignisse von besonderer Bedeutung wurden intensiv behandelt. Der Vorstand hat den Aufsichtsrat regelmäßig sowohl schriftlich als auch mündlich, zeitnah und umfassend über die Unternehmensplanung, den Gang der Geschäfte, die strategische Entwicklung sowie die aktuelle Lage unterrichtet. Der Aufsichtsratsvorsitzende hat in Gesprächen außerhalb der Sitzungen des Aufsichtsrats mit dem Vorstand wesentliche Entwicklungen und Entscheidungen erörtert und mit ihm Fragen der Strategie, der Planung, der Risikolage und des Risikomanagements beraten und sich durch regelmäßige Kontakte zu Mitgliedern und Erzeugerbetrieben ein Stimmungsbild verschafft.
Der Vorstand hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss und -lagebericht der Landgard eG zum 31.12.2024 aufgestellt.
Der Genoverband e.V., Düsseldorf, hat den Jahresabschluss der Landgard eG, bestehend aus Bilanz, Gewinn- und Verlustrechnung und Anhang, für das Geschäftsjahr 2024 geprüft und einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt.
Für den Jahresabschluss der Landgard eG, als kleine Genossenschaft, wurden größenabhängige Erleichterungen des § 336 Abs. 2 HGB i.V.m. § 267 Abs. 1 HGB teilweise in Anspruch genommen und auf den Lagebericht verzichtet.
In der Gewinn- und Verlustrechnung ist die Verzinsung der freiwilligen Geschäftsguthaben der Mitglieder in Höhe von 2,0 % entsprechend der satzungsmäßigen Vorgaben berücksichtigt, da Vorstand und Aufsichtsrat keine höhere Verzinsung vorgeschlagen haben.
Der Aufsichtsrat befürwortet den Vorschlag des Vorstands, den nach Pflichtzuführungen zur gesetzlichen Rücklage und zu den anderen Ergebnisrücklagen verbleibenden Bilanzgewinn 2024 auf neue Rechnung vorzutragen.
Der Konzernabschluss der Landgard eG, bestehend aus Konzernbilanz, Konzern-Gewinn und Verlustrechnung, Konzernanhang, Konzernkapitalflussrechnung, Konzerneigenkapitalspiegel, sowie der Konzernlagebericht sind unter Einbeziehung der Buchführung von dem durch den für das Geschäftsjahr 2024 bestellten Abschlussprüfer Genoverband e.V., Düsseldorf geprüft worden, der einen uneingeschränkten Bestätigungsvermerk erteilt hat.
Der Prüfungsausschuss hat sich in seiner Sitzung am 14.05.2025 unter Beteiligung der Wirtschaftsprüfer des Genoverbands ausführlich mit dem Jahresabschluss der Landgard eG sowie dem Konzernabschluss und -lagebericht einschließlich der Prüfungsberichte des Genoverbandes befasst. Der Prüfungsausschuss hat sich dem Ergebnis der Prüfer angeschlossen und dem Aufsichtsrat in seiner Sitzung am 20.05.2025 hierüber berichtet.
Auch der Aufsichtsrat hat den Jahresabschluss sowie den Konzernabschluss und Konzernlagebericht eingehend geprüft. Hierzu lag dem Aufsichtsrat der Prüfungsbericht der Abschlussprüfer des Genoverbandes sowohl für den Jahres- als auch für den Konzernabschluss und -lagebericht vor. An der Beratung des Aufsichtsrats haben die Abschlussprüfer teilgenommen.
Der Aufsichtsrat hat sich dem Ergebnis der Prüfung der Abschlussprüfer angeschlossen. Als abschließendes Ergebnis seiner eigenen Prüfung hat der Aufsichtsrat festgestellt, dass Einwendungen nicht zu erheben sind
Ein besonderer Dank des Aufsichtsrates gilt dem Vorstand, den Führungskräften und den Mitarbeiter*innen von Landgard für ihren besonderen Einsatz im abgelaufenen Geschäftsjahr.
Straelen-Herongen, den 20.05.2025
Der Aufsichtsrat
Bert Schmitz
-Aufsichtsratsvorsitzender-