Vorstandsbrief

Liebe Mitglieder der Landgard eG,

sehr geehrte Damen und Herren,

mit dem Geschäftsbericht 2022 informieren wir Sie über ein Geschäftsjahr, das seit Februar 2022 auch für Landgard vor allem durch die zum Teil gravierenden Auswirkungen des Krieges in der Ukraine auf die deutsche Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft gekennzeichnet war. Relevante Themen waren – und sind zum Teil bis heute – hohe Inflation, Energiekrise, Preissteigerungen und Knappheit bei wichtigen Rohstoffen und Arbeitsmitteln sowie eine deutliche Konsumzurückhaltung in der Bevölkerung aufgrund von stark gestiegenen Preisen, realer Kaufkraftverluste, dem Anstieg des Zinsniveaus und einer allgemeinen Verunsicherung.

Trotz dieser widrigen Rahmenbedingungen ist der Umsatz der Landgard-Gruppe nach 2,3 Mrd. EUR im Vorjahr nur leicht um 0,1 Mrd. EUR auf 2,2 Mrd. EUR gesunken und es konnte ein positives Ergebnis vor Steuern (EBT) erzielt werden. Der unter Normalbedingungen ambitionierte Planwert für das EBT konnte allerdings nicht erreicht werden. Auch der Rohertrag, die Rohertragsquote sowie das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) sanken gegenüber dem Vorjahr. Ursächlich für diese Entwicklungen war hier vor allem die Inflation und die damit verbundene Kaufzurückhaltung sowie enorme Kostensteigerungen u. a. im Logistik-Bereich, die Preissteigerungen nicht in voller Höhe an den Handel weitergegeben konnten.

Der nur leichte Umsatzrückgang und das positive Ergebnis vor Steuern sind auch das Ergebnis konsequenter Prozessoptimierungen sowie eines aktiven Kosten- und Energiemanagements in der gesamten Landgard-Gruppe. In diesem Zusammenhang wurde 2022 ein Katalog mit mehr als 500 Einzelmaßnahmen entwickelt und sukzessive abgearbeitet bzw. umgesetzt. Allein knapp 400 dieser Maßnahmen dienten und dienen dazu, den Energieverbrauch in der Unternehmensgruppe zu reduzieren. Darüber hinaus konnte Landgard mit den Banken die laufende Finanzierung im aktuell schwierigen Umfeld verlängern. Der Landgard-Vorstand bedankt sich bei allen internen und externen Beteiligten, die mit ihrer Arbeit zum Geschäftsergebnis 2022 beigetragen haben.

Die ungünstigen konjunkturellen und sonstigen Rahmenbedingungen wirkten sich auf die beiden großen Geschäftsfelder – Blumen & Pflanzen sowie Obst & Gemüse – negativ aus. Gemeinsam kennzeichnend war hier vor allem ein extremer Margendruck, da die stark gestiegenen Preise nicht vollständig weitergegeben werden konnten.

Der Umsatz im Geschäftsbereich Blumen & Pflanzen ist im Vergleich zum historisch starken Vorjahr um 4,5 % von 1.473 Mio. EUR auf 1.408 Mio. EUR gesunken. Dennoch hat sich das Geschäftsfeld deutlich besser entwickelt als der Gesamtmarkt  für Blumen und Pflanzen in Deutschland. Hier sind die Umsätze im Handel mit Blumen und Pflanzen gegenüber dem Vorjahr um etwa 12 % gesunken. Ein differenzierterer Blick auf die verschiedenen Vertriebswege im Geschäftsfeld Blumen & Pflanzen zeigt, dass sich die Umsätze in den Vertriebskanälen Retail und Vertrieb Baumärkte im Jahr 2022 relativ stabil entwickelt haben. Anders war hingegen die Entwicklung im Fachhandel mit Blumen und Pflanzen. Hier sind die Umsätze in den Cash & Carry-Märkten – nach einem sehr starken Jahresanfang – mit dem Einsetzen des Ukraine-Krieges seit März 2022 im Vorjahresvergleich deutlich zurückgegangen. Weitere Informationen zum Geschäftsverlauf im Geschäftsfeld Blumen & Pflanzen sind in den folgenden Kapiteln dieses Geschäftsberichtes zu finden. Dazu gehören auch Informationen zu den digitalen Frühjahrs- und Herbst-Ordertagen 2022 und zum Ausbau von Kooperationen wie der LANDLUST KOLLEKTION.

Im Bereich Obst & Gemüse konnte das hohe Umsatzniveau des Vorjahres (748 Mio. EUR) u. a. durch den Wegfall der Umsatzanteile ausgeschiedener Erzeuger*innen nicht gehalten werden und lag 2022 bei 628 Mio. EUR. Das Hauptaugenmerk liegt weiterhin auf dem konsequenten Ausbau der genossenschaftlichen Erzeuger*innenstrukturen. Am Standort Roisdorf wurden nach umfangreichen Baumaßnahmen zwei neue Hallen fertiggestellt. Beide Hallen wurden an die internen und externen Mieter übergeben, dazu gehört auch ein großer Kunde aus dem Lebensmitteleinzelhandel. In einer der Hallen wurde eine neue Packstation in Betrieb genommen, die die Verpackungsmöglichkeiten der gesamten Landgard-Gruppe erheblich steigert. Im Jahr 2022 wurde darüber hinaus die Neuausrichtung des Geschäftsfeldes Obst & Gemüse angestoßen.

Für die gesamte Landgard-Gruppe wurden im Jahr 2022 gemeinsam mit  externer Unterstützung wichtige Voraussetzungen und Vorarbeiten dafür geschaffen, unseren Strategieprozess unter Berücksichtigung der veränderten Rahmenbedingungen fortzuführen. Dabei haben wir unsere Vision und Mission vor dem Hintergrund aktueller Themen wie Digitalisierung, Nachhaltigkeit, Globalisierung, verändertem Konsument*innenverhalten, Energiekrise und Klimawandel, Fachkräftemangel und Strukturwandel diskutiert und weiterentwickelt. Die aus unserer Vision und Mission abgeleiteten Erfolgsfaktoren wurden ebenfalls hinterfragt und nachjustiert. Dabei haben wir diese strategischen Erfolgsfaktoren für Landgard definiert: solide Erzeugerbasis, solide Personaldecke, solide Kundenbasis, solide Finanzen sowie Zukunftsfähigkeit. Diese Faktoren bilden die Grundlage für unser zukünftiges Handeln und unser Ziel, den Konzern innovativ, nachhaltig und kompetent als ersten Ansprechpartner für alle Beteiligten in der Wertschöpfungskette aufzustellen und zukunftssicher auszurichten.

 

Das Kapitel „Das Landgard-Jahr 2022“ bietet einen kompakten Überblick über die wichtigsten Projekte und Themen des Jahres 2022.

Alles Weitere können Sie in unserem digitalen Geschäftsberichtes 2022 unter geschaeftsbericht.landgard.de nachlesen.

Wir wünschen Ihnen eine interessante Lektüre.

Oliver Mans (Vors.), Dirk Bader, Carsten Bönig,

Vorstand Landgard eG

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